Bryan Kohberger gesteht alle Anklagepunkte schuldig

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Die Anhörung zeigt Bryan Kohberger vor dem Bezirksgericht von Latah County, wo er sich wegen der Morde an Kaylee Goncalves, Madison Mogen, Xana Kernodle und Ethan Chapin sowie wegen eines zusätzlichen Tatbestands des Hausfriedensbruchs verantworten muss. Der Richter verliest nacheinander die fünf Anklagepunkte wegen Mordes ersten Grades und den wegen Hausfriedensbruchs, erinnert den Angeklagten an seine verfassungsmäßigen Rechte und an die Möglichkeit, dass die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe beantragen könnte. Kohberger, im Anzug und ohne Handschellen, antwortet lediglich mit „Ja“ oder nickt, wenn er nach persönlichen Angaben oder seinem Verständnis der Anklagepunkte gefragt wird; als es darum geht, ein Schuld- oder Unschuldbekenntnis abzulegen, schweigt er, und sein Anwalt erklärt, dass er von diesem Recht Gebrauch mache. Gemäß dem Recht des Bundesstaates Idaho trägt der Richter daraufhin offiziell eine „Nicht schuldig“-Erklärung im Namen des Angeklagten ein.

Während der Sitzung skizziert die Staatsanwaltschaft knapp die vorhandenen Beweise: DNA-Spuren an einer Patronenhülse, die neben dem Körper eines der Studenten gefunden wurde; Übereinstimmungen zwischen dem auf Kohberger zugelassenen weißen Hyundai Elantra und Überwachungskamerabildern der Tatnacht; Mobilfunkdaten, die den Angeklagten zu entscheidenden Zeitpunkten in Tatortnähe verorten; sowie die Aussage einer Mitbewohnerin, die einen Mann mit „buschigen Augenbrauen“ hastig das Haus verlassen sah. Die Verteidigung bringt in dieser Phase keine inhaltlichen Argumente vor und behält sich lediglich vor, sämtliche Beweise fristgerecht anzufechten.

Der Richter setzt den vorläufigen Prozessbeginn auf den 2. Oktober fest und legt einen strikten Zeitplan für Anträge, Beweisaustausch, Sachverständigengutachten und Vorverhandlungen fest. Er ordnet zudem Untersuchungshaft ohne Kaution an und verweist auf die Kapitalanklage, das erhöhte Fluchtrisiko und die Gefährdung der Öffentlichkeit. Die Familien der Opfer nehmen an der Anhörung teil, einige tragen Gedenk-T-Shirts; vor dem Gerichtsgebäude erklären ihre Anwälte, sie vertrauten auf die Stärke der Anklage und forderten die Verteidigung auf, Verzögerungstaktiken zu unterlassen. Die Staatsanwaltschaft kündigt an, die endgültige Entscheidung über einen Antrag auf Todesstrafe erst nach Sichtung sämtlicher von der Verteidigung offenzulegender Materialien zu treffen.

Das Verfahren erregt landesweites Interesse, seit Kohbergers Festnahme in Pennsylvania viele Fragen zum Tatmotiv, zu seinen mutmaßlichen Aktivitäten in kriminologischen Internetforen und zur möglichen Zulässigkeit genealogischer DNA-Beweise aufgekommen sind. Rechtsexperten betonen, dass die „stille Erklärung“ der Verteidigung Zeit verschafft, die Beweislage gründlich zu prüfen und zugleich eine Basis für mögliche Verhandlungen mit der Staatsanwaltschaft bietet, um ein Kapitalverfahren zu vermeiden. Unterdessen erlässt das Gericht eine partielle Schweigeanordnung, die den Parteien öffentliche Äußerungen über nicht aktensätzlich belegte Details untersagt und so den Informationsfluss einschränkt, ohne das mediale Interesse zu mindern.

Kommentatoren heben schließlich hervor, dass der Fall die Konvergenz moderner forensischer Techniken, digitaler Ermittlungen und klassischer Observation veranschaulicht. Im gesamten Verfahren betont der Richter die Bedeutung, die Rechte des Angeklagten zu wahren und trotz der intensiven Berichterstattung einen fairen Prozess sicherzustellen. Obwohl die Verteidigung zukünftige Rechtsmittel offenhält, signalisiert der zügige Terminplan den Willen des Gerichts, den Familien der Opfer und der Universitätsgemeinschaft in Moscow, Idaho, möglichst rasch Antworten zu liefern

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